Klickertraining


Was ist Klickertraining überhaupt?

Das Clicker Training folgt dem Prinzip der klassischen Konditionierung. Dieser Begriff aus der Psychologie beschreibt einen Lernprozess, bei dem ein bestimmtes Verhalten oder ein äusserer Impuls mit einer Belohnung verknüpft wird.

Das zugrunde liegende Prinzip ist einfach: Immer, wenn Deine Katze eine Verhaltensweise zeigt, die Du fördern möchtest, gibst Du ein akustisches Signal und ein Leckerli. Deine Katze wird für ihr Verhalten belohnt und lernt so, dass sie etwas richtig oder gut gemacht hat.

Durch das Clicker Training kann das Zusammenleben von Mensch und Katze ungemein erleichtert werden. Scheue Katzen können zutraulicher werden, was auch die Fellpflege oder die Vergabe von Medikamenten erleichtert. Katzen, die nur äusserst ungern in eine Transportbox gehen, können durch das Training mit dem Clicker lernen, einem bestimmten Gegenstand zu folgen und sich an diesen zu gewöhnen. Auch das lästige Zerkratzen von Möbelstücken oder Tapeten kann durch das Training abgestellt werden. Das Clicker Training ist auch besonders gut für Wohnungskatzen geeignet, die im Alltag oft eher unterfordert sind und durch die Übungen viel mehr Anregung und Abwechslung erhalten. Denn die meisten Katzen sind nicht nur sehr neugierig, sondern auch lernfähig und intelligent.

 

Die Frage, ab welchem alter man am besten mit dem Klicker Training anfängt, muss wohl jeder für sich beantworten, bei meinen Katzen habe ich bereits mit 4 Monaten mit den ersten Übungen begonnen. Ich habe darauf geachtet, die kleinen nicht zu lange mit dem Klicker Training zu fordern und dies auch nur langsam gesteigert.

 Worauf sollte geachtet werden?

 

1. Ein Codewort für jeden Trick: Zu viele Worte verwirren die Katze nur, deshalb ist es hilfreich, sich für jeden Trick einfach ein bestimmtes Codewort einfallen zu lassen. Je kürzer und eingängiger das Codewort ist, umso besser wird es die Katze auch mit einer bestimmten Übung assoziieren können.

 

2. Schaffe eine positive Atmosphäre: Wenn bei deiner Katze ein Trick nicht sofort klappt, ist es kontraproduktiv, die Katze auszuschimpfen oder gar an ihr herumzuzerren. Denn ein solches Verhalten wird von der Katze als negatives Erlebnis abgespeichert und kann dafür sorgen, dass die Katze jegliches Interesse am Clicker Training verliert.

 

3. Übe dich in Geduld: Deine Katze gibt noch immer nicht Pfötchen, obwohl du es schon so lange mit ihr probiert hast? Wie auch bei Menschen gibt es Katzen, die schneller oder langsamer lernen. Entscheidend ist, dass du beim Training ein konsequentes Verhalten an den Tag legst.

 

4. Für jede gelungene Übung gibt’s ein Leckerli, für eine nicht absolvierte Übung gibt’s – gar nichts

 

5. Setze auf das richtige Timing: Je mehr Zeit zwischen dem geübten Trick, dem Click und der Leckerli-Belohnung verstreicht, umso weniger ist die Katze in der Lage, den Zusammenhang richtig zu verstehen. Stelle daher auch sicher, dass die Zeitintervalle nach Möglichkeit immer die gleiche Länge beim Clicker Training haben.

 

6. Sorge für ein motivierendes Erfolgserlebnis: Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut! Achte also darauf, zu Beginn des Clicker Trainings die Katze nicht gleich mit schwierigen Tricks zu überfordern. Probiere es zunächst mit der Einübung von einfachen Tricks. Wenn die irgendwann klappen, ist das ein Erfolgserlebnis für Katze und Mensch. So kann sich nach und nach auch eine langfristige Motivation einstellen.

 

7. Trainiere deinen Liebling lieber kurz und regelmäßig: Den besten Lernerfolg erzielst du, wenn du mit deiner Katze regelmäßig trainierst und die Trainingsintervalle nicht zu lang gestaltest. Denn schließlich soll deine Katze ja nicht zu sehr überfordert oder das Interesse des Tiers überstrapaziert werden. Deshalb ist es wichtig, die Trainingseinheiten auch wieder zum richtigen Zeitpunkt zu beenden. Regelmäßige Intervalle bringen Sicherheit und vertiefen die zuvor gelernten Tricks und Übungen.

 

8. Der Weg ist das Ziel: Versuche einfach, dich in die Gedankenwelt deiner Katze einzufühlen. Übe schwierige Tricks mit ihr am besten schrittweise, damit die Katze nicht überfordert wird. Besonders schwierige Tricks kannst du auch ganz einfach in Etappenziele einteilen, um das gemeinsame Training zu erleichtern. So sorgst du automatisch dafür, dass die Katze am Ball bleibt und das Interesse und den Spaß nicht verliert.

 

9. Alles kann, nichts muss: Katzen haben eben einen ganz eigenen Kopf – genau deshalb lieben wir sie ja auch so. Und gerade darum ist es ganz wichtig, dass das Training immer auf einer freiwilligen Basis erfolgt. Sobald nämlich unnötiger Druck aufgebaut wird, werden die meisten Katzen ihren Besitzern ganz schnell die kalte Schulter zeigen. Wenn sich deine Katze an einem bestimmten Tag lieber der Fellpflege widmen oder einfach nur kuscheln möchte, beende das Training einfach. Wetten, dass es beim nächsten Mal wieder gleich viel besser klappt?